TIR

Wettbewerbsbeitrag – Hospizhaus Tirol – Hall in Tirol
Realisierungswettbewerb Hospiz- und Palliativhaus mit Akademie und Verwaltung

Konzeptidee – Hospizhaus Tirol
Im neuen „Hospizhaus“ Tirol werden Patienten in ihrer letzten Lebensphase
ambulant, mobil und stationär betreut und versorgt. Neben den bedarfsgerechten
funktionellen Nutzungsaspekten, stehen vor allem die Bedürfnisse der Patienten
und ihrer Angehörigen im Fokus dieses Gebäudekonzepts sowie der Anspruch,
diesen Anforderungen möglichst individuell entsprechen zu können.

Konzept Gebäude
Durch die Verschränkung eines L-förmigen Baukörpers im Erdgeschoss und eines
U-förmigen Baukörpers im Obergeschoss, entsteht im Zentrum des zweigeschossigen
Gebäudes ein Atrium mit angrenzender überdachter Terrasse mit Zugang zum
nördlich situierten Gartenareal. Ähnlich eines Dorfplatzes dient das Atrium als
Dreh- und Angelpunkt: ist Begegnungsort für Bewohner, Besucher und Mitarbeiter
des Hospizes, erschließt über Fuß-und Zufahrtswege das Gebäude und versorgt
den Baukörper mit Licht. Licht gelangt auch über Fassadenöffnungen
und -einschnitte am Ende der Erschließungszonen wie etwa Gängen
und Begegnungsnischen sowie über begrünte Lichtfächer, die vertikal beide
Geschossflächen durchdringen, in das Gebäudeinnere. Sämtliche Blickachsen
führen zu Ausblicken auf die Freibereiche, die zum Grundstück führenden
Erschließungswege und die Tiroler Alpen. Das Hospiz fügt sich seinerseits
mit einer Fassade aus unbehandelten Lärchenholzschindeln harmonisch in die
Umgebung ein. Der Fahrradweg wurde Richtung Süden verlegt.
Das Raumkonzept beschreibt sich wie folgt: Über den Haupteingang gelangt man
zum stationären, ambulanten Bereich und mobilen Hospizbereich. Die Akademie und
der Verwaltungsbereich des Gebäudes werden ebenfalls über das Atrium, jedoch
über einen zweiten Eingang an der Ostseite, erschlossen.
Die vertikale Erschließung erfolgt über zwei Stiegenhäuser, einen Bettenlift
im Bereich des Haupteingangs, der Personen mit Behinderungen den Zugang
ins OG ermöglicht und einen zusätzlichen Personenlift. Die Stützpunkte beider
Geschosse sind so situiert, dass sie weitgehend alle Bereich ihrer Station
überblicken können. „Öffentlich Flächen“ des EG wie Aufenthaltsbereiche
der Ambulanz, das Cafe, der Andachtsraum, die Kapelle
etc. orientieren sich Richtung Atrium.
Arbeitsräumlichkeiten, Büro- und Verwaltungsflächen richten sich nach außen.
Das Obergeschoss bietet neben Patientenzimmer auch Platz für privatere
Rückzugs- bzw. Begegnungsnischen, sogenannte „Gärten“ mit Lichtfächern
und Balkon. Die als Einzelräume konzipierten Patientenzimmer mit Blick
auf die umliegenden Berge, bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige,
sind entweder zum Garten oder zur Dachterrasse orientiert, uneinsehbar
und verfügen über einen barrierefrei zugänglichen Balkon. Dieser ist auch
für Betten geeignet und kann mittels Schiebeelementen aus Holzlamellen nach
Bedarf beschattet werden.